Im Rahmen des Religionsunterrichts laden Sechstklässler aus der Region einen eigenen Gast, der mindestens fünfzehn Jahre älter ist, ins Museum Kloster Gnadenthal ein. Gemeinsam suchen sie sich ein Objekt im Kulturdenkmal und Museum Kloster Gnadenthal aus und erfinden eine Geschichte dazu. Diese wird anschliessend mit der ganzen Gruppe geteilt. Mit einer kleinen kulinarischen Überraschung sorgt Kultur im Reusspark für das leibliche Wohl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Treffpunkt ist das Restaurant «Gnadenthal» (Parkplätze gegenüber).
Seit dem 13. Jh. lebten die Frauen der Klostergemeinschaft nach den Regeln des Zisterzienserordens. Nach heftigen Auseinandersetzungen mit dem Kanton wurde das Kloster 1841 aufgehoben. 1876 verkaufte der Kanton alles was dazu gehörte an Tabakfabrikanten. In den Räumlichkeiten drehten nun Arbeiterinnen Stumpen. Keine 20 Jahre später wurde aus dem Kloster die Pflegeanstalt Gnadenthal. Der Ursprung des heutigen modernen Pflegezentrums Reusspark. Alte Schätze im Museum berichten vom Klosterleben in bitterer Armut und in voller Pracht. Davon zeugt die Klosterkirche mit den spätbarocken Altären. Der Kreuzgang mit seinem Innenhof vermittelt auch heute noch die Kraft und Faszination des ehemaligen Klosters. Andere Räume und Objekte erzählen Geschichten aus 125 Jahren Pflege.
Museum Kloster Gnadenthal
Reusspark - Zentrum für Pflege und Betreuung
5524 Niederwil
Alle Geschichten aus dem Museum auf dem «Musée imaginaire Suisse»
Eine fröhliche und erwartungsvolle Gruppe von Schülerinnen und Schülern belebte zusammen mit ihren Gästen das Entree des Klosters Gnadenthal an diesem perfekten Museumswetter-Freitag-Nachmittag. Nach der kurzen Begrüssung verschwanden alle in Gruppen an verschiedenen Orten im sehr weitläufigen Kloster. Und plötzlich war es still. Da und dort hörte man dann ein Lachen, ein paar lustige Sätze schwirrten durch die Räume und man sah Generationentandems in intensivem, tiefem Gespräch über ein ausgewähltes Objekt. Der offerierte Spitzbube und der feine heisse Punsch lockte alle zur Pause in der Halbzeit zurück ins Foyer. Es wurde gelacht und genascht. Dann ging es in den neu gemischten Gruppen wieder zu den Orten, wo Geschichten erfunden wurden. Die Geschichte des Klosters Gnadenthal ist seit diesem Freitagnachmittag um viele fröhliche, fantastische, trickreiche, überraschende und weise Geschichten erweitert und reicher. Allen sei dafür herzlich gedankt.
Irene, 59
Den silbernen Weinwasserbehälter im Museum sehen manche als Fisch und andere als Teufel. Der Fisch oder Teufel spukt Weinwasser aus seinem Mund mit dem sich die Leute vor Unheil und Unglück geschützte hatten. Oder vielleicht hat er denen, die nett und gläubig waren ihr Besteck und ihre Teller, wenn man sie mit dem Wasser abgewaschen hatte, in Silberteller verwandelt.
Jana, 11
Auf dem Fenstersims im Kreuzgang sind meine Eltern an ihrer Hochzeit gesessen und haben ein schönes Foto gemacht, welches man in unserem Büro auffindet. Gestern hatten sie die Kristallhochzeit, welche 15 Jahre bedeutet. Durch das Fenster sieht man in den Innenhof mit dem Brunnen. Der Innenhof vermittelt Geborgenheit. Über dem Brunnen hängt eine Skulptur, welche für mich die Ewigkeit symbolisiert. Denn sie zeigt in den Himmel und auf die Erde. Ich wünsche meinem Papa und meiner Mutter, dass sie nie den Blick zur Erde und den Blick zum Himmel verlieren und so immer glücklich bleiben.
Jana, 11
Das Bild isch rächteggig. Im Rächtegg isch e Frau. Sie hät en Rosechranz und e Bible i de Händ. Mer dänket, dass sie an Gott glaubt. Die Frau luegt so truurig und mir händ Angst. Si isch amene Fescht gsi und het sich schön agleit. Ihri Auge sind so rot, well sie so müed isch. Sie hät um de Hals en Chrage us Meräng, wo a dem Fescht gmacht worde isch. Die Frau heisst Carolina None. Sie hät eus immer noche gluegt. Mer sind in Rum ine gloffe und sie het eus die ganzi Zyt aglueget. Dänn sind mer ane gange und händ gseit, sie sölli ufhöre - hemmer gseit. Immer, wenn mer wäg glueged hend, het si eus noche glueget. Und wo mer nomol ane glueget händ, het si plötzlich weg glueget.
Matteo und Joel, 11
En alte Nussknacker hämmer gse, dä het eus gseit, er seigi scho 500 Johr alt. Er esch ganz allei imene Böxli met vell Baumnöss gläge. Der Nussknacker het en Traum: Er wett a die frösch Luft. Am liebschte i d Karibik, will's det Palme het met Kokosnüss. Un die wett er knacke und denn d Milch tinke. Aber er esch z chli. Jäno, er träumt witer, vonere schöne warme Stube, woner fuul cha ume ligge uf em Sofa. Eifach mol nüd mache. Aber das esch em langwilig worde. Denn het er wiiter tröimt, er het welle go wandere, aber met denen stiife alte Bei esch das net guet gange, und er esch gstürzt. Denn het er es Trottinett gfunde - aber au für das isch er z chli gsi. Do het er gmerkt, dass es i sim Böxli be de Baumnöss doch ned so schlächt isch.
Florian und Margrit, 12
Vor hunderten von Jahren kamen zwei Mädchen in die Kirche um zu beten um klüger zu werden. Plötzlich kam ein heftiger Sturm mit Regen, Hagel und Schnee auf. Das Wasser drang in die Kirche und stieg. Die Mädchen retteten sich auf den Turm in der Kirche. Das Wasser stieg und stieg. Die Mädchen hatten grosse Angst. Doch auf einmal sank das Wasser rapid ab. Warum bloss fragten sich die Mädchen. Dann sahen sie ihren Retter, der das Wasser aufsog. Es war der unglaublich wahrhaftige Spanboob. Die Mädchen waren Spangboob unendlich dankbar. Und da kam auch noch der unglaublich kluge Tadeus und lehrte die Mädchen alles solange, bis aus ihnen Genies wurden.
Alicia, Franziska und Gluliana, 11
Als wir am Spazieren waren, haben wir eine Türe entdeckt. Es ist das Jahr 1601. Wir sehen drei Buchstaben JHS, darunter ein Herz mit 3 Schwertern. Was bedeutet jetzt das? Wir kommen zum Ergebnis, JHS heisst Jesus hat Sorgen. Aber diese Türe ist so schön bemalt… Wir sind sicher, wenn wir diese Türe öffnen, steht dahinter die Lösung zu unseren Problemen. Das ist eine weise Türe.
Tiziano und Stefan, 11
Do uf em Estrich chammer alli Gegeständ aluege. Nume öppis isch ine Schachtle verpackt. Der Roli seit, er glaubt, dass do s Ghenis vom Chloschter Gnadethal dinne isch. De Nils seit, det inne sind Goalihändsche. Der Roli dänkt, dass es det kei Goalihändsche dinne het, well das ned uf de Chloschter-Eschtrich passt. De Nils denkt, denn isch det inne halt de Globi. Was dänkid er, was det inne isch? Ich glaube öppis, wo mit de Chile zue het. De Roli seit, er weiss es au ned, aber mer luegid ned noche und überlönd's eurer Fantasie.
Nils, 11
Dialog: Da stönd jo Schue!. Sie sind spitzig, alt, grusig, unmodern. Was händ ächt die scho alles erläbt?? Lueg, si sind usglatschet, d Sole gheiid ab, sie händ Löcher! So wie's usgseht, sind das Manneschue. Wer hett ächt die näbe d Orgele gstellt? Lueg se a! abglatsched send's, d Schuebändel sind verchaflet und sicher sind's unbequem. Hesch du dir scho mol überleit, was dini Schue scho alles erläbt händ? Wo die scho überall händ müese dure? Ou nei, do han ech no nie drüber nodänkt. Was meinsch, het dr Ma die nur zum Orgelespiele a? Jo, ich glaube scho. Das sind sicher ganz bsunderi Schue. Ohni die Schue chunt sicher ke Ton us de Orgele und nur wer die Schue ahet chan Orgele spile. Denn probier ich's emol us! Die Schue sind dir jo vell z gross, dorum got's ned. Bim Aschenputtel het au nur die dörfe de Prinz hürote, wo de Schue passt het! Ich wett, dass mini Schue au so alt werdet. Ond du? Cool, denn bini jo gspannt, was dini Schueh spöter emol verzelled…
Anja, 12
Diese Maschine hat man früher gebraucht zum Säen. Heute hat man auf dem Bauernhof modernere Maschinen und braucht diese alte nicht mehr. Darum ist sie auf dem Estrich gelandet. Am Anfang war die Sämaschine alleine. Aber dann sind Freunde gekommen. Und die reden oft und gerne über alte Zeiten. Jetzt gefällt es der Sämaschine so gut, dass sie nicht mehr weg will von hier. Und darum geniesst sie hier ihre Pension.
Alexandra, 12
De alti Trichter het eus agsroche, well er so alt esch und us Metall. Was het er echt so alles erlebt? Irgend einisch esch er be emene Metallbouer hergstellt worde und vellecht von ere Püürin gchauft worde. Si het i jeder Jahreszyt vel Sache dermit i d Fläschene abgfüllt, vor allem aber het si vel Beerilikör gmacht. Einisch im Winter esch si is Gnadethal gange und het det e Chorbfläsche Schnaps verchauft, de Trichter het si aber vergässe. Wo sie's gmerkt het, het si de Trichter aber dete glo und em Gnadethal gschänkt. Vo det a esch er no veli, veli Jahr bruucht worde vo de Chloschterfraue ond öppedie händ's erne Bewohner au es Gläsli Schnaps kredenzt, die hend en denn inne und usse echli "iigribe". Und irgend einisch esch er denn do ufem Estrich glandet. Aber eigentlich chönnt mer ne no bruuche, nur es bitzeli putze und scho wär er parat und no veli, veli feini Sache chönnted abgfüllt werde…
Lea, 12
Über dem Altar hängt ein Ufo mit roter Antenne Vor 500 Jahren landete ein Ufo im Klostergarten. 3 Mönchen entdeckten es und spannten 3 Stahlseilte mit 3 Stahlkugeln auf den Boden. Neugierig öffneten sie die Tür. Aus dem Ufo kam rot/oranges Wasser, 1000 Fische lagen am Boden. Leider konnte nur ein einziger Fisch gerettet werden. Es war der Kapitän des Ufos. Er erzählte vom Krieg seines Volkes der Luftfische mit den Kugelfischen auf dem Planeten Mars. Der König der Luftfische gab ihm den Auftrag, die Erde zu erkunden. Leider wurden alle anderen Luftfische ausgerottet und ihr Planet unbewohnbar gemacht. Nun lebt der letzte Luftfisch bei uns auf der Erde in seinem Ufo. Er hat hier Wärme, Licht und Nahrung. Nur eines fehlte ihm, er fühlte sich alleine. Man suchte eine Fischfrau für ihn. Und glücklicherweise hat man eine passende Fischart gefunden. Nun wohnt die ganze Luftfischfamilie rundum zufrieden in ihrem Ufo in der Klosterkirche.
Elias, 11
Mer händ es Rätsel drus gmacht Wo mer in Estrich ufecho send hämmer ganz vel Gägestand gseh. Z.B. es WC, alti Möbel, alti Schnapsfläsche, Ziegel, Tisch und Bett. Denn hämmer no ganz es bsondrigs Bett gseh. Euse Blick isch hange blobe a dem Bett. Es isch keis Bett för Mönsche. Sondern för fliessigi Tier. Das Dihei chan gross si aber achli. Es esch sälber bouet worde. Es isch es Konstwerk. Es het kei Tör zom ufmache. Si esch emmer offe. Wenn er noni druf cho send, de Name bestoht us 2 Wörter. Us em Name vom Tier und usemene ned so schöne Wort för Bett.
Vanessa, 11