Riesenbäume und Waldgeister? Das Quartierbüro des Löwenquartiers mischt seine Gäste neu zusammen und macht einen Ausflug: aus den unterschiedlichsten Angeboten des Quartierbüros finden Generationen-Tandems zusammen und besuchen gemeinsam das Forum Würth Rorschach. BesucherInnen des „Sprachencafés“ und Teilnehmer der „Kinderzeit“, Senioren und Kindergärtner, Erwachsene und Patenkinder durchforschen gemeinsam die Ausstellung „Waldeslust – Bäume und Wald in Bildern und Skulpturen der Sammlung Würth". Die Magie des Waldes hat viele Maler und Bildhauer in den Bann gezogen und zum Experimentieren verleitet. An diesem speziellen Anlass experimentieren auch die Teilnehmerinnen und Teilnehmer: sie erfinden ihre eigenen Geschichten zu den Kunstwerken und tauschen sich darüber bei einer kulinarischen Überraschung aus.
Das Forum Würth Rorschach liegt direkt am Bodensee und lädt bereits im Freien mit dem Skulpturengarten ein, hier lassen sich die vielen Facetten der Skulpturen spielerisch entdecken. Für den weiteren Kunstgenuss führt der Weg in das Forum Würth Rorschach: Auf rund 800 m2 Ausstellungsfläche werden regelmässig wechselnde Ausstellungen zeitgenössischer Kunst gezeigt, basierend auf der Sammlung Würth, die heute rund 20’000 Werke umfasst. In entspannter Atmosphäre laden das KunstCafé und die Aussenterrasse mit Blick auf den Bodensee zum Verweilen ein.
Der Eintritt ist frei.
Bildlegende: Einblick in die Ausstellung «Wasser, Wolken, Wind»
Forum Würth
Churerstrasse 10
9400 Rorschach
Alle Geschichten aus dem Museum auf dem «Musée imaginaire Suisse»
Geschichte von Hüssein und Esma: Auf dem gelben Bild hat es im unteren Teil ganz viele farbige Bonbons. Von wo sind die wohl heruntergefallen? Vielleicht von Süssigkeitenbäumen? Am liebsten würden wir am Bild schütteln und mit einem offenen Sack darunter stehen, um die Zeltli aufzufangen!
Anna, 30
Wir haben uns zu viert auf den Boden gesetzt und das grosse Bild erst einmal auf uns wirken lassen. Dann kam die Geschichte dazu ganz von selbst.
Gisella, 35
Zum Bild von Herbert Brandl Ohne Titel“, 2001/2004: Es war einmal ein ganz normaler Mensch, der wollte einen Baum malen. Einen ganz grossen Baum. Papier im Format A3 oder A2 war ihm dafür nicht gross genug. So kam er auf die Idee, die Wand ihm Wohnzimmer dafür zu brauchen. Er malte als erstes den mächtigen Stamm. Dafür musste er auf eine Leiter steigen. Die wackelte und sein Wasserbecher kippte plötzlich um. Wasser lief über das Bild. Er versuchte es mit dem Ärmel weg zu wischen und verschmierte dabei die Farben. Dann malte er den ganzen Tag weiter. Nach dieser anstrengenden Tätigkeit war er so erschöpft, dass er zwei Wochen Ferien brauchte. Bei seiner Rückkehr war das ganze Haus mit Ästen und Blättern zugewachsen. Er kam nicht mehr ins Haus und musste ein Loch ins Dach machen. Als er am nächsten Tag aufwachte, war das Gemälde mit dem Baum und auch die Pflanzen und Bäume im und um das Haus herum verschwunden.
Anna, 30
Giftiger Regen ist auf den Wald gefallen und die Bäume sind langsam gestorben. Menschen haben versucht, wenigstens die Tiere im Wald zu schützen und bauten ihnen dazu kleine Häuschen. Sie nützten aber nichts. Die Tiere haben den Wald verlassen, die Häuschen sind geblieben. Der Künstler packte den Wald in eine Vitrine und brachte ihn ins Museum. Hier hängt er nun, damit sich die Menschen an den Wald erinnern, den es nicht mehr gibt. ***** Geschichte von Alex und Cedric (13) zum Werk von Anselm Kiefer, Karfunkelfee“, 2008
Alex, 57
Geschichte von Hüssein und Esma: Auf dem gelben Bild hat es im unteren Teil ganz viele farbige Bonbons. Von wo sind die wohl heruntergefallen? Vielleicht von Süssigkeitenbäumen? Am liebsten würden wir am Bild schütteln und mit einem offenen Sack darunter stehen, um die Zeltli aufzufangen!
Anna, 30
Damen flanieren entspannt einen Feldweg entlang. Die idyllische Landschaft um sie herum nimmt einen Grossteil des Bildes sein. Schatten und Licht bilden einen Kontrast. Die abgebildeten Figuren haben sich von mir verabschiedet Ich würde mich ihnen am liebsten anschliessen! Doch je mehr ich mich dem Bild nähere, umso mehr lösen sie sich zu Farbflecken auf. Sie lassen mich aussen vor dem prächtigen Goldrahmen zurück.
Sevil, 52
Vertreter aller Pilzarten im Wald kamen zu einem bedeutenden Kongress zusammen, es ging um die Zukunft des Waldes. Da sie sich ungeheuer wichtig vorkamen und der Nachwelt zeigen wollten, dass sie an diesem denkwürdigen Anlass dabei waren, wollten sie sich malen lassen. Sie engagierten dafür einen Maler. Weil sie sich nicht auf ein Gruppenbild einigen konnten, fertigte er von jedem einzelnen ein individuelles Porträt an. IIII Geschchte zum Kunstwerk von Lambert Maria Wintersberger Pilze (Mushrooms)“, 1972-74.
Christine, 53
Andere haben das gleiche Kunstwerk gewählt wie wir!
Cedric, 13
Das Geschichten erfinden hat mir Spass gemacht. Und Cola und Kuchen waren ein Genuss!
Cedric, 13
Wir stehen hier mitten im Wald, schwarze Baumkronen wachsen über unseren Köpfen zusammen. Die Bäume im Hintergrund verschwinden im Nebel. Alles ist gedämpft, die Farben sind verschwunden. Stille umgibt uns, wir hören kein Vogelzwitschern. Der Wald auf diesem Bild hat etwas magisches, er zieht uns förmlich in sich hinein. Aber Achtung! Wer dem Bild zu nahe kommt, verwandelt sich in einen Baum und steht dann für immer da in diesem Zauberwald. Geschichte von mir und Willi (80+) zur Zeichnung von Robert Longo “Ohne Titel (Fairmount Forest)â€, 2011
Céline, 38
Melania chose the picture of David Hockney "The Road to Thwing". She would like to go there and have a picknick!
Mirjana, 40
Me and my daughter Melanis (4) thoroughly enjoyed the afternoon. We had a great time and I got to know a place I had never been to. Thanks to this event I discovered that the coffeeshop is open to the public. I will definitely go there again!
Mirjana, 40
Alleine gekommen, zu zweit auf dem Nachhauseweg
Johannes, 48
Geschichte zum Gemälde von David Hockney The Road to Thwing, Late Spring†2006. An einem schönen Sommermorgen machte ein Mann eine Velotour. Als er diesen schönen Ausblick sah, legte er eine kleine Rast ein. Als er hinter dem Gebüsch verschwand, um zu pinkeln, wurde ihm das Velo geklaut. Mit den Augen suchte er den Weg zwischen den Feldern ab, doch er konnte den Dieb nicht mehr entdecken. Dieser war bereits auf und davon. So machte er sich zu Fuss auf den Nachhauseweg.Paul (43) und Emma (13)
Paul, 43
Geschichte zum Bild Aaper Wald II“, 2006, von Norbert Tadeusz. Der eine Baum hat das Zeitliche gesegnet, er wurde einen Kopf kürzer gemacht und zu einem Möbel verarbeitet. Die andern Bäume ranken sich. Sie sind auf der Hut. Sie haben bereits ihre Wurzeln aus dem Waldboden gezogen, um sich davon zu machen. Bald sind sie weg. Elisabeth (70) und Kathi (37)
Kathi, 37
Geschichte zum Bild "Waldweg nach Erling“, 1911 von Christian Rohlfs Ein eher unscheinbares Bild, wenn man es mit den grossformatigen Werken in der Ausstellung vergleicht. Übers Sofa hängen würden wir es wohl beide nicht und doch hat es uns in den Bann gezogen. Die Farbe auf diesem Bild wurde sehr dick aufgetragen. Zuerst sieht es aus wie ein Chaos. Doch dann erkennt man einen Weg. Wer hat wohl schon alles diesen Weg durch den Wald genommen? Wohin führt er? Die Räder von Fuhrwerken haben sich tief eingegraben. Wie wäre es, wenn man einfach anfangen würde zu graben? Vielleicht stiesse man auf Keramikscherben oder gar eine Münze aus der Römerzeit? Erwin (83) und Johannes (48)
Johannes, 48
Es war ein tolles Erlebnis. Gestern habe ich einen grossen Bericht über den Anlass im St.Galler Tagblatt gefunden. Und im Blo "Rorschacher Echo" ist der Event mit 12 Fotos vertreten!
Alex, 57
Der Einladung folgten 22 neugierige Entdecker im Alter zwischen 4 und 83 Jahren. Mutter und Tochter, der erwachsene Mann mit seinem Vater, ganze Familien, Kinder und Einzelpersonen. Im Austausch untereinander stellte sich bald heraus, dass einige fast gar nie in den Wald gehen, andere hingegen ganz oft, um dort zu spazieren oder zu bräteln. Schnell formierten sich Generationen-Tandems, die zusammen die Ausstellung erkundeten. In entspannter Atmosphäre trauten sich gross und klein, über das Kunstwerk und die eigenen Beobachtungen zu erzählen. Die Sprache stellte dabei keine Hürde dar, gesprochen wurde, wie einem der Mund gewachsen war. Bei Bedarf wurde übersetzt. Manchmal war Sprache aber gar nicht nötig. Was nämlich allen aufgefallen war: es fehlen die Geräusche des Waldes. So entstand vor einem Gemälde spontan ein mehrstimmiges Vogel-Gezwitscher. Für viele der Teilnehmenden war es das erste Mal, dass sie das Forum Würth besuchten. Dabei erfuhren sie, dass der Eintritt gratis und das Café öffentlich zugänglich ist. Man kann dort auch mal nur einen Kaffee trinken gehen - mit wunderbarem Blick auf den Park und den Bodensee.
Christine, 53