Die Skulpturen aus dem Schaulager haben Langeweile und erobern den
kunstraum hermann. Überlebensgrosse Holzfiguren, gfürchige und gmögige Monschter und kleine, freche Plagegeister. Und dann? Sind sie doch lange Tage allein. Dagegen wollen wir etwas tun. Der kunstraum hermann und SchülerInnen der Musikschule Hochdorf laden Sie ein, zusammen «Gschichte vo Mönsche ond Monschter» zu erfinden, zu improvisieren und zu erzählen. Natürlich geht niemand ohne «sein Monster» nach Hause. Inspiriert durch die Geschichten fertigt jeder, unter Anleitung, einen kleinen Druck an. Bei Kaffee und Kuchen tauschen wir das Gesehene, Gehörte und Erlebte aus.
Im Industriegebiet von Hochdorf (LU), zwischen Caritas, Circulo Italiano und Künstlerateliers, ist der kunstraum hermann der kreative Nukleus. Im alten Kesselhaus einer ehemaligen Kerzenfabrik wird seit 2013 die Plattform für Kunst und Kultur unterschiedlich bespielt und kann auch für Veranstaltungen gemietet werden. Je eine Ausstellung im Frühjahr und Herbst bietet zeitgenössischen Künstlern spannenden Gestaltungsraum auf zwei Stockwerken. Den Grundstock für Ausstellung und Kunstvermittlung bildet das Schaulager mit Arbeiten des Künstlers Alois Hermann aus Luzern, der auch Initiator des kunstraums hermann ist.
Kunstraum Hermann
Lavendelweg 8
6280 Hochdorf
Alle Geschichten aus dem Museum auf dem «Musée imaginaire Suisse»
Die Figuren des Künstlers Alois Hermann dienen als Grundlage für unsere gemeinsam erfundenen Geschichten.
Gabriele, 50
Bei Kaffee und Kuchen haben wir unsere Geschichten aufgeschrieben und uns ausgetauscht.
Gabriele, 50
Ramón, 40 Jahre, erzählt mit Fiona. Hier seine Version der Geschichte: Die Frau mit den roten Haaren, schaut so traurig, weil sie grosses Heimweh hat. Sie kam in die Schweiz, um eine neue Zukunft erreichen zu können. Sie konnte hier im Museum arbeiten. Dadurch hat sie ein bisschen Geld verdient, und hat sich ein schönes blaues Kleid gekauft. Dank dieser Arbeit hat sie auch Würstchen gekauft und jetzt kein Hunger mehr.
Gabriele, 50
Fiona, 11 Jahre spielt nach dem Geschichten erzählen auf ihrer Gitarre für uns --- Es war einmal eine Frau aus Kuba. Sie wanderte in die Schweiz aus. Sie hatte gearbeitet und verdiente Geld. Dann konnte sie sich ein schönes blaues Kleid kaufen. Dann fand sie eine Unterkunft. Sie konnte da schlafen. Sie kaufte sich Würstchen in dem Kunstmuseum. So hatte sie nicht mehr Hunger und konnte da leben.
Gabriele, 50
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Gabriele, 50
Hannahs (13 Jahre) Druck und Zeichnung zur Geschichte: "Der gefleckte Hund".
Gabriele, 50
Hannah, 13 und Pia, 63 Jahre erzählen die Geschichte: "Der gefleckte Hund".
Gabriele, 50
Jorge, 9 Jahre improvisiert auf der akkustischen Gitarre zur Geschichte: "Die wilde Monstergruppe".
Gabriele, 50
Jorge, 9 Jahre und Alois, 59 Jahre beim Geschichte erzählen
Gabriele, 50
Eine Geschichte von Jorge, 9 Jahre und Alois, 59 Jahre
Gabriele, 50
Eine Geschichte von Jorge, 9 Jahre und Alois, 59 Jahre
Gabriele, 50
Nuria, 9 Jahre und Gabriele, 50 Jahre Es war einmal eine blinde Frau. Es war Sonnenfinsternis, und die Frau hatte in die Sonne geschaut, und dann ist sie blind geworden. Jetzt ist sie zum Doktor gegangen. Der Doktor hat ihr einen Stock geschenkt. Der Stock war weiss, wie das Sonnenlicht. Jetzt nahm sie immer den Stock beim Spazieren mit, dann konnte sie wieder sehen. Und dann wusste sie, dass sie nicht in die Sonne sehen kann, sonst wird sie wieder blind.
Gabriele, 50
Meine Reise Karin, 43 Jahre und Fredi, 77 Jahre Mein beschwerliches Leben als blinde Frau auf dem Berg möchte ich mal unterbrechen. Reisen schaffe ich nur mit fremder Hilfe. Ich nehme sie an. So gelange ich in die kleine Stadt mitten auf die Brücke über dem Fluss. Obwohl ich ruhig und bedächtig da stehe, bewege ich die Menschen rund um mich herum. Ich bin selbst im Leben angekommen. (zu der Skulptur Blinde Frau)
Gabriele, 50