Der ganztägige Workshop für VermittlerInnen wird geleitet von Thomas Barfuss, Sprachwissenschafter und Franziska Dürr, Projektleitung GiM. Interessierte lernen, wie sie z.B. bei einem GiM Anlass Geschichten initiieren können. Für Interessierte, die in einem Museum tätig sind oder einen «GiM live»-Anlass mit Generationen-Gruppen im Museum initiieren wollen. Für die Gastfreundschaft danken wir dem Zoologischen Museum Zürich.
Willkommen in der Tierwelt! Vom Narwal und Warzenschwein über den Steinadler und die Knoblauchkröte bis zur kleinen Bettwanze – mehr als 1500 Tiere der Schweiz und aller Kontinente können von ganz nahe betrachtet werden. Kinder und Erwachsene testen ihr tierisches Wissen an verschiedenen Aktivitätstischen, bewundern mit Binokularen kleine Lebewesen und lauschen über 300 Tierstimmen. Kühl geht es zu und her in der Eiszeitshow und im Kino laufen interessante Tierfilme. Wechselnde Ausstellungen zu spannenden Themen geben Einblick in die Wissenschaft.
Zoologisches Museum der Universität
Karl Schmid-Strasse 4
8006 Zürich
Alle Geschichten aus dem Museum auf dem «Musée imaginaire Suisse»
Herr Waschbär mit Jahrgang 1967 wuchs am Escher-Wyss-Platz auf. Die Wiesen und Bäume von Früher verschwanden und wurden durch Hochhäuser ersetzt. Herr Waschbär findet dies aber gar nicht so tragisch. Er klettert nun die Regenrinnen rauf und geniesse die tolle Aussicht auf Zürich und Free WiFi.
Ladina 30 & Franziska, 45
Sie kommen im zweiten Weltkrieg ins Museum und weil sie wissen wollten, wer das solidere Skelett hatte, riss das Riesenfaultier je einen selben ihrer Knochen aus ihnen heraus und legte diese auf die Waage. Das Huhn gewann; Beide wurden in einer kräftigen Suppe verzehrt.
Marilou & Isabelle, 29
Mammut wollte seine Freunde im Museum besuchen. Der Durchgang war zu klein - sein Fell wurde schrecklich zerzaust und die weisse Wandfarbe hinterliess Spuren. "Das Fell muss in die Reinigung!" Der Abwart gab es seiner Mutter, - sie stopfte und würgte es in ihre Waschmaschine doch oh weh - das Fell war nach dem Waschen geschrumpft. Die Beilegung des Versicherungsfalles lässt noch immer auf sich warten...
Eli 50 & Manuel, 56
Vor langer Zeit lebten in unseren Gewässern Quastenflosser. Sie hatten eine lange Lebenserwartung, was sich der Mensch zu Nutzen machte. Nach und nach fischten die Menschen die Gewässer leer, aßen die Fische und lebten daher mehr als 200 Jahre. Aber eines Tages waren alle Quastenflosser aufgegessen und seit diesem Zeitpunkt sank die Lebenserwartung des Menschen wieder kontinuierlich.
Judith 45 & Sylvia, 33
Kaum jemand weiss heute noch, dass die Tasche von einem Tier abstammt. Das einzige noch existierende Exponat, welches die Tasche noch als Tier zeigt, ist in diesem Museum zu besichtigen. Die Geschichte reicht weit zurück, als die Tasche noch Tier war, alleine ging und die Henkelfunktion noch nicht zum Einsatz kam. Durch anfängliche spezielle Züchtung hat sich das Tier zur Tasche gewandelt. Die Form wird heute mit unterschiedlichen Materialien und in diversen Grössen kopiert und neu interpretiert. Es ist kaum zu glauben doch wenn man genau hinsieht kann man eindeutig die Form der Tasche erkennen....
Kurt, 60 & Andrea, 45
Der Wisent suchte seinen Freund. Er suchte ihn durch Feld und Wald. Er sehnte sich nach seinem besten Freund, sein Sandkasten Freund. Und da!...ja, da war es sein Horn! Oh was ist passiert. Wie schrecklich aber zu gleich wie schön. Das Horn schien ihn anzusprechen, aufzufordern reinzuschauen. Und das tat er. Je mehr er in das Horn schaute, um so glücklicher fühlte er sich. Ja, er merkte, dass sich ab nun alle seine Wünsch erfüllen würden. Er hatte seinen Freund verloren und zugleich wiedergewonnnen.
Katja, 36 & Ingrid, 51
Am Ort des Zoologischen Museums stand früher ein Schloss: Der König war weit und breit der Einzige, welcher über eine Dusche verfügte. Der Vogel Merlin (ein verzauberter Zauberer) rettete beim Abbruch des Schlosses die goldene Duschbrause. Diese wird nun im Museum wohlverkleidet als Hörer bei den Vogelvitrinen benutzt, damit sich die Gäste alles Wissenswerte anhören können. Aber nachts, wenn alles dunkel ist im Museum erwachen unsere Vögel und duschen sich genüsslich mit den Duschbrausen! Sie haben sogar Duschvorhänge! Sie schütteln erfreut ihr Gefieder! Um genau 4.30 Uhr erstarren sie wieder in ihren Vitrinen: Dann kommt der Museumsabwart (der Einzige im ganzen Land, welcher so früh Arbeitsbeginn hat!) und schraubt alle Kupferschächte auf, damit er das viele Wasser runterwischen kann. Unerklärlich, weshalb jede Nacht der Museumsboden unter Wasser liegt. Aber häufige Museumsbesucherkinder bemerken beim genauen Hinschauen, dass ihnen eventuell ein Vogel in der Vitrine zublinzelt…
Annette 42 & Barbara, 46
Durch Beobachten des Elfenbeinschnabel-Specht-Präparates haben wir evolutionsbiologische Neuheiten über das Paarverhalten der Spechte herausgefunden: Nur durch paralleles, ungleichzeitiges und extrem schnelles Klopfen (trrrrrrrrrr...) am selben Stamm finden sich Frau und Herr Specht, indem ihre Schnäbel im Innern des Stammes exakt aufeinandertreffen. Diese Treffsicherheit ist enorm schwierig, so dass sich nur jedes 103. Paar trifft und fortpflanzen kann. Deshalb ist der Elfenbeinschnabel-Specht vom Aussterben bedroht.
Thomas, 54 & Mirjam, 33
danke Thomas Barfuss Das Thema Geschichten hat uns gepackt. Es gab schöne Gespräche rund ums Thema: z.B. dass beim gemeinsamen Geschichtenerfinden ein unglaublich kreatives Potential erfordert wird, das zuerst überfordert, dann vorwärts schubbst, so man nicht aufgibt. Normen, Klisches dienen dabei nicht. Das Miteinander wird neu ausgelotet. Der Fokus liegt auf einem gemeinsam zu erschaffenden Dritten. Es gilt, Grenzen zu überwinden und Neues zu schaffen. Durch Zuschauen wird das nicht sichtbar. Zuhören und Reden hat beides die gleiche Wichtigkeit. Austausch findet im neuen Rahmen statt. Dies stammt aus einem Gespräch mit Cynthia am Rand, bei Kaffee... viele weitere Gedankenaustausche werden in dieser Art stattgefunden haben. Hoffen wir, dass sie die Geschichten und den Austausch beflügeln.
Franziska, 53
Es war einmal ein hässliches Pferdchen. Das lebte in einem fernen Bergdorf. Weil es keine Freunde hatte, zog es weit, weit hinauf ins karge Gebirge. In einer dunklen Höhle hörte es ein leises Wimmern. Ein dickliches Murmeltier steckte in einer Felsspalte fest. Das Pferdchen befreite das unglückliche Tier aus seiner misslichen Lage. Zum Dank verwandelte das Murmeltier das Pferdchen in ein strahlend schönes Zauberwesen. Seit diesem Tag bevölkern Einhörner die weit abgelegenen Gebiergszüge in aller Welt.
Yvonne & und Cynthia, 46